si jehent der sumer der sî hie

si jehent der sumer der sî hie
diu wunne diu sî komen
und daz ich mich wol gehabe als ê
nu râtent unde sprechent wie
der tôt hât mir benomen
daz ich niemer überwinde mê
waz bedarf ich wunneclîcher zît
sît aller fröuden herre liutpolt in der erde lît
den ich nie tac getrûren sach
ez hât diu werlt an ime verlorn
daz ir an manne nie
sô jaemerlîcher schade geschach

mir armen wîbe was ze wol
dô ich gedâhte an in
wie mîn heil an sîme lîbe lac
daz ich des nu niht haben sol
des gât mit jâmer hin
swaz ich iemer mê geleben mac
mîner wunnen spiegel derst verlorn
den ich mir hete ze sumerlîcher ougenweide erkorn
des muoz ich leider ænic sîn
dô man mir seite er wære tôt
zehant wiel mir daz bluot
von herzen ûf die sêle mîn

die fröude mir verboten hât
mîns lieben herren tôt
alsô deich ir mêr enberen sol
sît des nu niht mac werden rât
ich enringe mit der nôt
daz mîn klagendez herze ist jâmers vol
diu in iemer weinet daz bin ich
wan er vil sælic man jâ trôste er wol ze lebenne mich
der ist nu hin was töchte ich hie
wis ime genædic herre got
wan tugenthafter gast
kam in dîn ingesinde nie

Reinmar von Hagenau  (?-1210)



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