Heinrich Heine

Traurig schau´ ich in die Höh´,
Wo viel tausend Sterne nicken -
Aber meinen eignen Stern
Kann ich nirgens dort erblicken.

Heinrich Heine

* 13.12.1797 in Düsseldorf
† 17.2.1856 in Paris




Leben

Christian Johann Heinrich Heine wurde am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf als Harry Heine geboren. (Da ein Brand die Familiendokumente vernichtete ist das Datum allerdings nicht mehr hinterlegt.) Heine war ein Dichter der Spätromantik und des Vormärz.

Die Jahre zwischen 1807 und 1814 verbrachte Heine auf dem Düsseldorfer Lyzeum (Gymnasium). Da Deutschland unter französischer Besatzung stand wurde er dort mit der französischen Sprache und Literatur konfrontiert. Das war eigentlich Heines Glück: die Toleranzedikte der Franzosen erlaubten nämlich - im Gegensatz zu den Vorstellungen der Preußen - auch den Juden auf eine deutsche Schule zu gehen. Unter den Deutschen war die Juden dennoch nicht beliebt, und auch der junge Heine dürfte darunter gelitten haben.

Zwischen 1815 und 1817 Banklehre in Frankfurt/Main, dann Volontär im Bankhaus des Onkels Salomon Heine in Hamburg. Er litt an der unerwiderten Liebe zu seiner Kusine Amalie ("Molly"). 1818 gab der Onkel ihm das Geld für ein eigenes Geschäft. 1819 war Heine pleite.

Von 1819 bis 1825 finanzierte ihm der Onkel dann ein Jurastudium in Bonn, Göttingen und Berlin. Wegen Duellaffären mußte er mehrfach die Universität wechseln. 1822 erschien Heines erster Gedichtband in Berlin. Er kommt über den Salon der Rahel Varnhagen von Ense u.a. mit Humboldt, Hegel und Bettina von Arnim in Kontakt.

Zwischen 1824 und 1825 Konvertierung zum Protestantismus und Namensänderung in Christian Johann Heinrich Heine. 1825 schließlich Promotion zum Dr. jur. über Straf- und Zivilrecht. Harzreise und Besuch bei Goethe. (Es soll aber nur zu einem kurzen Zwiegespräch im Treppenhaus des gealterten Dichterfürsten gekommen sein. Als dieser dann hörte, sein junger Besucher arbeite an einem "Dr. Faustus" komplimentierte er ihn flugs hinaus.)

1826 erscheinen die Reisebilder die bald darauf verboten werden. 1827 erscheint das Buch der Lieder.

1828 stirbt der Vater. 1831 Übersiedelung nach Paris in ein freiwilliges Exil. Ab 1832 beginnendes Nervenleiden mit Lähmungserscheinungen (vermutlich Multiple Sklerose oder Syphilis). Er leidet unter starken Kopfschmerzen, Magen- und Darmstörungen.

1833 Verbot von Heines Schriften in Preußen. Zwischen 1835 und 1848 gewährt ihm der französische Staat eine jährliche Pension.

1841 Heirat mit Eugenie Crescentia Mirat ("Mathilde"). Diese Frau, so berichten Freunde, sei unwissend, ungebildet, launisch, ungezügelt, herrisch. Heine selbst hat aber nur zärtlichste Worte für sie - nennt sie allenfalls "durchaus keine stille Seele". Sie schenkte ihm ihre (kindliche) Liebe, auch während seiner Leidenszeit. Daneben gibt sie allerdings viel Geld aus und bringt ihren sterbenden Mann in manche finanzielle Begrängnis.

1843 traf er Karl Marx. 1844 schreibt er Deutschland. Ein Wintermärchen. 1845 stirbt der Onkel und Heine verliert dessen Zahlungen an ihn. Sein Leiden verschlimmert sich. Ab 1848 kommt zu seinen Leiden eine Rückenmarkschwindsucht hinzu, und er wird dauernd bettlägerig.

Heine starb am 17. Februar 1856 in Paris. Nach achtjähriger Leidenszeit in der "Matrazengruft" wog er nur noch 40 kg - und verliebte sich noch einmal kurz vor seinem Tod. Er wurde auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise in Montmatre (Paris) begraben.

Nach seinem Tod

Heine gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich ein Dichter Romantik, zeigt sich sein späteres Schaffen von der Aufklärung stark beeinflusst. Es weist so in Richtung des Realismus und Symbolismus. Er war ein Kritiker der politischen Verhältnisse in Deutschland - was ihn den Deutschen bis heute suspekt macht. Symptomatisch dafür war der Streit um ein würdiges Heine-Denkmal in Deutschland, der bis nach Ende des 1. Weltkrieges andauerte. Dabei haben es seine Kritiker natürlich nicht unterlassen, Heine nur wegen seines Judentums zu denunzieren.

Heine trat eigentlich für eine demokratisches Deutschland und Europa ein. Doch die Qualität seiner Kritik und sein Witz waren so treffend und vernichtend, daß man ihn als einen Vaterlands-Verräter bezeichnete und verfolgte.

Seine Denkmäler wurden immer wieder zerstört, sein Grab geschändet. Die Nationalsozialisten verbrannten seine Bücher und verboten seine Gedichte. (Das Lied der "Loreley" behielten sie aber in den Lesebücher der Schulen bei - Herkunftaangabe "Verfasser unbekannt".) Noch in der Bundesrepublik hielt die Mißstimmung an. Anfang der 1960er Jahre sollte die Düsseldorfer Universität umgenannt werden, was in einen 20 Jahre währenden Streit mündete! Erst seit Beginn der 1980er Jahre gibt es neben der "Heinrich Heine Universität" auch ein Heine-Denkmal in seiner Geburtsstadt.

 

Siehe auch

( up )
 


Heinrich Heine


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Gedichte und Prosa (CD)

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