Die Gedichte.

Alle Dichter

Anfangszeilen.   Alphabetisches Verzeichnis.

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797 Einträge

E

Edel sei der Mensch, / Hilfreich und gut! / Denn das allein / Unterscheidet ihn / Von allen Wesen, / Die wir kennen.
        Göttliche, Das

Ein Gespenst ist noch wie eine Stelle, / dran dein Blick mit einem Klange stößt ...
        Schwarze Katze  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Ein Gott vermags. Wie aber, sag mir, soll / ein Mann ihm folgen durch die schmale Leier ?
        Ein Gott vermags  Die Sonette an Orpheus (1922)

Ein Knabe lacht sich an im Bronnen, / Hält Festtagskuchen in der Hand, / Er hatte lange nachgesonnen, / Was drunten für ein neues Land.
        Des ersten Bergmanns ewige Jugend

Ein Komiker von erstem Rang / Ging eine Straße links entlang.
        Komiker, Der

Ein Nagel saß in einem Stück Holz. / Der war auf seine Gattin sehr stolz.
        Ein Nagel saß in einem Stück Holz

Ein Pflasterstein, der war einmal / Und wurde viel beschritten.
        Ein Pflasterstein

Ein Pilgermorgen. Von den harten Lagern, / auf das ein jeder wie vergiftet fiel ...
        Ein Pilgermorgen  Das Stundenbuch (1905)

Ein Taschenkrebs und ein Känguruh, / Die wollten sich ehelichen.
        Ein Taschenkrebs und ein Känguruh

Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum / still und verklärt wie im Traum.
        Im Park

Ein jeder aus der weißen Bruderschaft / vertraut sich pflanzend seinem kleinen Garten.
        In der Certosa  Das Buch der Bilder (1902)

Ein junger König aus Norden war / in der Ukraine geschlagen.
        Karl der Zwölfte von Schweden reitet in der Ukraine  Das Buch der Bilder (1902)

Ein kleines Lied, wie geht´s nur an, / dass man so lieb es haben kann?
        Ein kleines Lied

Ein männlicher Briefmark erlebte / Was Schönes, bevor er klebte.
        Briefmark, Der

Ein wenig gebrannter Erde, / wie von großer Sonne gebrannt.
        Tanagra  Neue Gedichte (1907)

Eine Bark lief ein in Le Haver, / Von Sidnee kommend, nachts elf Uhr drei.
        Vom Seemann Kuttel Daddeldu

Eine Stunde vom Rande des Tages, / und das Land ist zu allem bereit.
        Eine Stunde vom Rande des Tages  Das Stundenbuch (1905)

Einen Menschen wissen, / der dich ganz versteht, / der in Bitternissen / immer zu dir steht, / der auch deine Schwächen liebt / weil du bist sein; / dann mag alles brechen / du bist nie allein.
        Einen Menschen wissen

Eines ist, die Geliebte zu singen. Ein anderes, wehe, / jenen verborgenen schuldigen Fluß-Gott des Bluts.
        Dritte Elegie, Die  Duineser Elegien (1922)

Einfach steht sie an der Kathedrale / großem Aufstieg ...
        Eva  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Einige Handwerksbursche: / Warum denn dort hinaus?
        Vor dem Tor  Faust - Der Tragödie Erster Teil (1808)

Einmal war ich weich wie früher Weizen, / doch, du Rasender, du hast vermocht, / mir das hingehaltne Herz zu reizen, / dass es jetzt wie eines Löwen kocht.
        Jeremia  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Einmal wenn ich dich verlier, / wirst du schlafen können, ohne / dass ich wie eine Lindenkrone / mich verflüstre über dir?
        Schlaflied  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Einst als am Saum der Wüsten sich / auftat die Hand des Herrn / wie eine Frucht, die sommerlich / verkündet ihren Kern, / da war ein Wunder: Fern / erkannten und begrüßten sich / drei Könige und ein Stern.
        Heiligen drei Könige, Die  Das Buch der Bilder (1902)

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, / behaart und mit böser Visage.
        Entwicklung der Menschheit, Die

Einst, vor Zeiten, nannte man sie alt. / Doch sie blieb und kam dieselbe Straße / täglich.
        Eine Sibylle  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Endlich erblickt´ ich auch die hohe Kraft des Herakles, / Seinen Schatten.
        Shakespeares Schatten

Er ging hinauf unter dem grauen Laub / ganz grau und aufgelöst im Ölgelände / und legte seine Stirne voller Staub / tief in das Staubigsein der heißen Hände.
        Ölbaumgarten, Der  Neue Gedichte (1907)

Er hatte das getan und dies, den Bund / wie jenen Altar wieder aufzubauen ...
        Tröstung des Elia  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Er hatte seit Jahren nicht mehr gesät / Verstreut noch reifte ihm das Getreide / Zuletzt ließ er den Hafer ungemäht / Sein Pferd verlor sich auf der Weide.
        Einsiedler, Der

Er kannte Ängste, deren Eingang schon / wie Sterben war und nicht zu überstehen.
        Aus dem Leben eines Heiligen  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Er lag. Sein aufgestelltes Antlitz war / bleich und verweigernd in den steilen Kissen, / seitdem die Welt und dieses von ihr Wissen, / von seinen Sinnen abgerissen, / zurückfiel an das teilnahmslose Jahr.
        Tod des Dichters, Der  Neue Gedichte (1907)

Er lebte weil er geboren war, / Er fand keinen anderen Grund.
        Ballade vom Namenlosen

Er vermochte niemals bis zuletzt / ihr zu weigern oder abzuneinen, / dass sie ihrer Liebe sich berühme; / und sie sank ans Kreuz in dem Kostüme / eines Schmerzes, welches ganz besetzt / war mit ihrer Liebe größten Steinen.
        Auferstandene, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Er wahrlich liebte die Sonne, die purpurn den Hügel hinabstieg, / Die Wege des Walds, den singenden Schwarzvogel / Und die Freude des Grüns.
        Kasper Hauser Lied

Er wusste nur vom Tod was alle wissen: / dass er uns nimmt und in das Stumme stößt.
        Tod der Geliebten, Der  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Erd-Inneres. Als wäre dort, wohin / du blindlings steigst ...
        Turm, Der  Neue Gedichte (1907)

Errichtet keinen Denkstein. Laßt die Rose / nur jedes Jahr zu seinen Gunsten blühn.
        Errichtet keinen Denkstein  Die Sonette an Orpheus (1922)

Erstes / Lieber Gott, ich liege / Im Bett. Ich weiß, ich wiege / Seit gestern fünfunddreißig Pfund.
        Kindergebetchen

Es gibt freiwilliges Allein, / Das doch ein wenig innen blutet.
        Sehnsucht nach Zufall

Es hat ein Kuß mir Leben eingehaucht, / Gestillet meines Busens tiefstes Schmachten.
        Kuß im Traume, Der  Poetische Fragmente (1805)

Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt.
        De profundis

Es ist ein schwarzer Hund bei Nacht, Herr Jesus, / Der auf seinen Krallen die hölzerne Stiege abwärtsgeht.
        Gebet der Kindheit

Es ist verboten, Personen in Brand zu stecken. / Es ist verboten, Personen in Brand zu stecken, die im Besitz / einer gültigen Aufenthaltsgenehmigung sind.
        Privilegierte Tatbestände

Es kommen härtere Tage. / Die auf Widerruf gestundete Zeit / wird sichtbar am Horizont.
        Gestundete Zeit, Die  Die gestundete Zeit (1953)

Es könnte sein, dass dir der Rose Lob / zu laut erscheint für deine Freundin: Nimm / das schön gestickte Kraut und überstimm / mit dringend flüsterndem Heliotrop / den Bülbül, der an ihren Lieblingsplätzen / sie schreiend preist und sie nicht kennt.
        Persisches Heliotrop  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)

Es lärmt das Licht im Wipfel deines Baumes / und macht dir alle Dinge bunt und eitel, / sie finden dich erst wenn der Tag verglomm.
        Es lärmt das Licht im Wipfel deines Baumes  Das Stundenbuch (1905)

Es reden und träumen die Menschen viel / Von bessern künftigen Tagen, / Nach einem glücklichen goldenen Ziel / Sieht man sie rennen und jagen.
        Hoffnung

Es schien der Mond gar helle, / Die Sterne blinkten klar, / Es schliefen tief die Wellen, / Das Meer ganz stille war.
        Seelied

Es schienen so golden die Sterne, / am Fenster ich einsam stand / und hörte aus weiter Ferne / ein Posthorn im stillen Land.
        Sehnsucht

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! / Es war getan fast eh gedacht / Der Abend wiegte schon die Erde, / Und an den Bergen hing die Nacht: / Schon stand im Nebelkleid die Eiche, / ein aufgetürmter Riese, da, / Wo Finsternis aus dem Gesträuche / Mit hundert schwarzen Augen sah.
        Willkommen und Abschied

Es spürt mich Einer in allem Rosenduft, / Ahne ich manchmal.
        Mädchen spricht, Das

Es tauchten tausend Theologen / in deines Namens alte Nacht.
        Es tauchten tausend Theologen  Das Stundenbuch (1905)

Es treibt mich hin, es treibt mich her! / Noch wenige Stunden, dann soll ich sie schauen, / Sie selber, die schönste der schönen Jungfrauen ...
        Es treibt mich hin, es treibt mich her

Es war ein Brikett, ein großes Genie, / Das Philosophie studierte / Und später selbst an der Akademie / Im gleichen Fache dozierte.
        Es war ein Brikett

Es war ein Kind, das wollte nie / Zur Kirche sich bequemen, / Und sonntags fand es stets ein Wie, / Den Weg ins Feld zu nehmen.
        Wandelnde Glocke, Die

Es war ein Stahlknopf irgendwo, / Der ohne Grund sein Knopfloch floh.
        Es war ein Stahlknopf

Es war eine Schnupftabakdose, / Die hatte Friedrich der Große / Sich selbst geschnitzelt aus Nußbaumholz.
        Schnupftabaksdose, Die

Es war einmal die Liebe, / Die himmelsklare Liebe, / Wohl in gerechtem Zorn, / Und sprach zum blinden Triebe: / Verzeih!
        Es war einmal die Liebe

Es war nicht in mir. Es ging aus und ein. / Da wollt ich es halten.
        Lied des Trinkers, Das  Das Buch der Bilder (1902)

Es war, als hätt der Himmel / Die Erde still geküßt, / Daß sie im Blütenschimmer / Von ihm nun träumen müßt.
        Mondnacht

Es waren eingekreist die ahnungslosen / Verirrten Tiere eh sie sich versahn / Von Wand und Wand.
        Auszug der Tiere

Es wird nicht Ruhe in den Häusern, sei´s / dass einer stirbt und sie ihn weitertragen, / sei es dass wer auf heimliches Geheiß / den Pilgerstock nimmt und den Pilgerkragen, / um in der Fremde nach dem Weg zu fragen, / auf welchem er dich warten weiß.
        Es wird nicht Ruhe in den Häusern  Das Stundenbuch (1905)

Es wäre gut viel nachzudenken, um / von so Verlornem etwas auszusagen, / von jenen langen Kindheit-Nachmittagen, / die so nie wiederkamen ...
        Kindheit  Neue Gedichte (1907)

Es zog den Schlüssel aus der Tür. / Es warf ihn in die Sonne und er schmolz.
        Kind

Euch, die ihr nie mein Gefühl verliesst, / grüß ich, antikische Sarkophage, / die das fröhliche Wasser römischer Tage / als ein wandelndes Lied durchfließt.
        Euch, die ihr nie mein Gefühl verliesst  Die Sonette an Orpheus (1922)

Ewig trägt im Mutterschoße / Süße Königin der Flur, / Dich und mich die stille, große, / Allbelebende Natur; / Röschen, unser Schmuck veraltet, / Stürm' entblättern dich und mich, / Doch der ewge Keim entfaltet / Bald zu neuer Blüte sich!
        An eine Rose

Ewiges will zu uns. Wer hat die Wahl / und trennt die großen und geringen Kräfte?
        Abendmahl  Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908)



www.sternenfall.de · 29.7.2006 · info@sternenfall.de
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