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797 Einträge
I
Ibich habibebi dibich, / Lobittebi, sobi liebib. / Habist aubich dubi mibich / Liebib? Gedicht in Bi-Sprache |
Ich atme Dich mit Sehnsucht, süßer Duft. / Wo Du verschwebst, ging aller Frühling enden, / Wo Du verhauchst, da weht von Schatten-Wänden / Herbstlichen Atems die bereifte Luft. Anrede |
Ich bete wieder, du Erlauchter, / du hörst mich wieder durch den Wind, / weil meine Tiefen nie gebrauchter / rauschender Worte mächtig sind. Ich bete wieder Das Stundenbuch (1905) |
Ich bin nur noch ein Mund, der zu Dir spricht, / So schwand ich hin, verlor sich mein Gesicht / Und all der Leib, zu dem ich mich versammelt. Mund |
Ich bin so knallvergnügt erwacht. / Ich klatsche meine Hüften. Morgenwonne |
Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben. / Ich ahne die Winde, die kommen, und muss sie leben, / während die Dinge unten sich noch nicht rühren: / die Türen schließen noch sanft, und in den Kaminen ist Stille; / die Fenster zittern noch nicht, und der Staub ist noch schwer. Vorgefühl Das Buch der Bilder (1902) |
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum. / Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen, / dort wo die Alten sich zu Abend setzen, / und Herde glühn und hellen ihren Raum. Ich bin zu Hause |
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer / vom Meere strahlt; / Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer / in Quellen malt. Nähe des Geliebten |
Ich ging im Felde / So für mich hin, / Und nichts zu suchen, / Das war mein Sinn. Im Vorübergehn |
Ich ging im Walde / So für mich hin, / Und nichts zu suchen, / Das war mein Sinn. Gefunden |
Ich habe Hymnen, die ich schweige. / Es giebt ein Aufgerichtet sein, / darin ich meine Sinne neige: / du siebst mich groß und ich bin klein. Ich habe Hymnen Das Stundenbuch (1905) |
Ich habe Tote, und ich ließ sie hin / und war erstaunt, sie so getrost zu sehn, / so rasch zuhaus im Totsein, so gerecht, / so anders als ihr Ruf. Requiem für eine Freundin Requien (1908) |
Ich habe dich so lieb! / Ich würde dir ohne Bedenken / Eine Kachel aus meinem Ofen / Schenken. Liebesgedicht |
Ich habe kein Vaterhaus, / und habe auch keines verloren; / meine Mutter hat mich in die Welt hinaus / geboren. Letzte, Der Das Buch der Bilder (1902) |
Ich kaure immer / Und höre mein Blut / Rauschen, den dunkeln Strom. Nachts |
Ich lebe grad, da das Jahrhundert geht. / Man fühlt den Wind von einem großen Blatt, / das Gott und du und ich beschrieben hat / und das sich hoch in fremden Händen dreht. Ich lebe grad Das Stundenbuch (1905) |
Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz, / an dem wir reiften, da wir mit ihm rangen; / du großes Heimweh, das wir nicht bezwangen, / du Wald, aus dem wir nie hinausgegangen, / du Lied, das wir mit jedem Schweigen sangen, / du dunkles Netz, / darin sich flüchtend die Gefühle fangen. Ich liebe dich Das Stundenbuch (1905) |
Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden, / in welchen meine Sinne sich vertiefen; / in ihnen hab ich, wie in alten Briefen, / mein täglich Leben schon gelebt gefunden / und wie Legende weit und überwunden. Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden Das Stundenbuch (1905) |
Ich liebe solche weiße Glieder, / Der zarten Seele schlanke Hülle, / Wildgroße Augen und die Stirne / Umwogt von schwarzer Lockenfülle! Ich liebe solche weiße Glieder |
Ich ließ meinen Engel lange nicht los, / und er verarmte in meinen Armen / und wurde klein, und ich wurde groß: / und auf einmal war ich das Erbarmen, / und er eine zitternde Bitte bloß. Ich ließ meinen Engel lange nicht los |
Ich möchte einer werden so wie die, / die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren, / mit Fackeln, die gleich aufgegangenen Haaren / in ihres Jagens großem Winde wehn. Knabe, Der Das Buch der Bilder (1902) |
Ich saz ûf eime steine, / und dahte bein mit beine; / dar ûf satzt ich den ellenbogen; / ich hete in mîne hant gesmogen / daz kinne und ein mîn wange. Ich saz ûf eime steine |
Ich sehe den Bäumen die Stürme an, / die aus laugewordenen Tagen / an meine ängstlichen Fenster schlagen, / und höre die Fernen Dinge sagen, / die ich nicht ohne Freund ertragen, / nicht ohne Schwester lieben kann. Schauende, Der Das Buch der Bilder (1902) |
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, / Dass ich so traurig bin; / Ein Märchen aus alten Zeiten, / Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Lorelei, Die |
Ich weiß, daß mir nichts angehört / Als der Gedanke, der ungestört / Aus meiner Seele will fließen, / Und jeder günstige Augenblick, / Den mich ein liebendes Geschick / Von Grund aus läßt genießen. Eigentum |
Ihr fremden Männer, die ihr jetzt so still / in Bildern steht, ihr saßet gut zu Pferde / und ungeduldig gingt ihr durch das Haus; / wie ein schöner Hund, mit derselben Gebärde / ruhn eure Hände jetzt bei euch aus. Aus dem Hause Colonna, Die Das Buch der Bilder (1902) |
Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: / die Luft einziehen, sich ihrer entladen. Talisman |
Im Bett der Rose lag er eingeschlossen, / Im Wechselschimmer ihrer zarten Seiten, / Die taugebrochnen Strahlen schmeichelnd gleiten / Hinein zu ihm, von Geisterhauch umflossen. Eros |
Im Schlafgemach, entfernt vom Feste, / Sitzt Amor, dir getreu, und bebt, / Dass nicht die List mutwill´ger Gäste / Des Brautbetts Frieden untergräbt. Brautnacht |
Im Schloss zu Düsseldorf am Rhein / Wird Mummenschanz gehalten; / Da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik, / Da tanzen die bunten Gestalten. Schelm von Bergen |
Im düstern Auge keine Träne / Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: / Deutschland, wir weben dein Leichentuch, / Wir weben hinein den dreifachen Fluch ... Schlesischen Weber, Die |
Im wunderschönen Monat Mai / Als alle Knospen sprangen, / Da ist in meinem Herzen / Die Liebe aufgegangen. Im wunderschönen Monat Mai |
Immer wieder, ob wir der Liebe Landschaft auch kennen / und den kleinen Kirchhof mit seinen klagenden Namen / und die furchtbar verschweigende Schlucht ... Immer wieder |
In Hamburg lebten zwei Ameisen, / Die wollten nach Australien reisen. Ameisen, Die |
In Spiegelbildern wie von Fragonard / ist doch von ihrem Weiß und ihrer Röte / nicht mehr gegeben, als dir einer bäte, / wenn er von seiner Freundin sagt: sie war / noch sanft von Schlaf. Flamingos, Die Der neuen Gedichte Anderer Teil (1908) |
In der Kneipe "Zum Südwester" / Sitzt der Bruder mit der Schwester / Hand in Hand. Hafenkneipe |
In der Stratosphäre, / Links vom Eingang, führt ein Gang / (Wenn er nicht verschüttet wäre) / Sieben Kilometer lang / Bis ins Ungefähre. Neuen Fernen, Die |
In einem Untertäßchen / Voll Schnee und Rosenlikör / Erwachte das kleine Prinzeßchen. Mein harmlos Lied |
In jenen kleinen Städten, wo herum / die alten Häuser wie ein Jahrmarkt hocken, / der sie bemerkt hat plötzlich und, erschrocken. Kathedrale, Die Neue Gedichte (1907) |
In jüngern Tagen war ich des Morgens froh, / Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin, / Beginn ich zweifelnd meinen Tag, doch / Heilig und heiter ist mir sein Ende. Ehmals und jetzt |
Ist Alles stumm und leer. / Nichts macht mir Freude mehr; / Düfte sie düften nicht, / Lüfte sie lüften nicht, / Mein Herz so schwer! Ist Alles stumm und leer |
Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll, / Seit ich liebe? Menschenbeifall |
ich freudehelfelôser man / war umbe mach ich manegen frô / der mir es niht gedanken kan / owê wie tuont die friunde sô / jâ friunt waz ich von friunden sage / het ich decheinen der vernæme ouch mîne klage / nu enhân ich friunt nu enhân ich rât / nû tuo mir swie dû wellest minneclîchiu minne ... Minne gewalt, der |
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